Realismus als Herausforderung – oder: wie echt soll es sein???
2. Februar 2012
In der Regel beschäftige ich mit abstrakter Malerei und nutze dazu viele verschiedene Ausdrucksformen und Techniken. Ich lasse mich gerne treiben ohne das genaue Ziel bereits vor Augen zu haben. Das passt zu mir und ich finde so meistens zu einem optimalen Ergebnis, das mich wiederum zu neuen Arbeiten inspiriert.
Manchmal gibt es aber zu Recht Ausnahmen von dieser Regel:
Zum einen, weil ich nach einer intensiven abstrakten Arbeitsphase einfach mal Lust bekomme, etwas „Reales“ zu schaffen, andererseits, weil ein Kunde bestimmte Vorstellungen zu einer Auftragsarbeit hat. Weiterhin will ich oft einfach wissen, ob ich die Herausforderung bewältigen kann. So in folgenden zwei Fällen:
Hier waren Künstler vom Förderverein der Hauptstadtzoos in Berlin angesprochen worden, für eine Auktion zu Gunsten der genannten Einrichtungen Bilder beizusteuern.
Nun ist ein Papagei ein wirklicher Hingucker und früher gab es im Tierpark auf dem Hauptweg zum Schloss Friedrichsfelde eine Reihe von diesen Vögeln im Freien auf Sitzstangen und es war schön, sie nah zu erleben. Leider ist das heute aufgrund des Fehlverhaltens mancher Mitbürger nicht mehr möglich. So entschied ich mich also für den Gelbbrust-Ara, zumal ich hier auch meine Lieblingsfarben Primacryl Kobalttürkis, Phthaloblau grünlich und Kadmiumgelb einsetzen konnte.
Schon allein die Vorzeichnung in dieser Größe war recht mühsam, aber gegenüber der Feinarbeit am Gefieder, dem Schnabel und vor allem am Auge doch noch die kleinere Übung. Ich habe mehrere Stunden täglich Feder für Feder gemalt – und es hatte schon etwas Meditatives. Aber je mehr der Ara zum Leben erwachte, desto mehr Spaß hatte ich an der Arbeit.
Dieses Bild hätte ich am Ende beinahe lieber selbst behalten und es war gut, dass die Auktion bald stattfand, sonst hätte ich ihm womöglich nicht mehr hergegeben.
Ähnlich verhielt es sich mit diesem Bild:
Hier bestellten die Mitarbeiter einer Firma zum 50. Geburtstag ihres Chefs das Bild – Vorgabe waren die Vögel, die er gerne mag und oft fotografierte.
Auch hier arbeitete ich nach einem Foto, denn solch detaillierte Feinarbeit ist an lebenden Tieren nicht möglich, zumal ich nun mal weder Aras noch Sittiche zu Hause halten oder mit Staffelei, Acrylfarben und Leinwand im Tierpark auftauchen möchte. Ich habe mich bemüht, aus verschiedenen Fotovorlagen die charakteristische Haltung dieser Vögel herauszuarbeiten und den Hintergrund möglichst wie in freier Wildbahn zu gestalten. Außerdem sollten die Tiere „leben“ und so wirken, als würden sie gleich losflattern, den Kopf zum Betrachter drehen oder ein fröhlich krächzen. Hier ist es wichtig, rechtzeitig zum Ende zu kommen. Lieber lasse ich ein Detail weg und konzentriere mich auf wesentliche Bereiche wie Augen, Schnäbel, Körperhaltung und eine vertretbare Anzahl lebensnah gemalter Federn…
Da ein Mitarbeiter der besagten, europaweit arbeitenden Firma im selben Hause ein Büro hatte, sah mir auch noch regelmäßig jemand über die Schulter. Ich glaube, für ihn war es recht interessant, bei der Entstehung zuzuschauen – und mich hat es nicht weiter gestört. Durch den Ara hatte ich ja schon ausreichend Routine…
Beide Arbeiten sind bei den Empfängern gut und mit Freude angenommen worden – was natürlich sehr wichtig für mich ist und mich zufrieden macht.
Ich habe bei der Arbeit an den Acryl-Gemälden viel gelernt, eine Herausforderung gemeistert und ….. Lust bekommen, nun wieder ein paar abstrakte Werke zu schaffen.
So ist das, der stete Wechsel ist meine feste Größe….
2. Februar 2012 um 7:51 pm
wow, sind die toll!
2. Februar 2012 um 7:54 pm
Danke, Denni,
das freut mich, dass dir die Vögel gefallen. Ich mag sie auch sehr, auch wenn ich sie nicht mehr um mich habe 🙂
2. Februar 2012 um 8:22 pm
Das sind wirklich wunderschöne Bilder – kein Wunder, daß die Auftraggeber damit zufrieden waren 🙂
Und ja, ab und zu mal auf zu anderen Ufern, ist eine interessante Sache!
2. Februar 2012 um 8:40 pm
Danke, ja so ist es, nur eine Technik und ein Thema wär mir zu langweilig 🙂
2. Februar 2012 um 11:07 pm
Herrliche Bilder .. mein Kompliment!
LG,Laura
5. Februar 2012 um 10:18 am
Danke sehr, Laura,
ich hoffe, den Blog weiter interessant zu halten und freue mich auf weitere Anmerkungen, konstruktive Kritik und Inspirationen 🙂
Grüße zu Wochenende
Cordula
3. Februar 2012 um 5:15 pm
sehr schöne Fotos Cordula!!
LG
xandi
3. Februar 2012 um 5:53 pm
Ja, danke, Xandi, es sind Fotos von gemalten Bildern. Schön, dass sie dir gefallen. Ein schönes Wochenende für dich 🙂
17. Februar 2012 um 10:36 pm
Super Artikel.Ich habe einige frische Denkanstoesse bekommen. Warte auf neue Posts.
22. Februar 2012 um 12:43 pm
Danke, Kevin, die neuen Posts sind schon online.
Herzlichste Grüße
27. Februar 2012 um 5:54 pm
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27. Februar 2012 um 7:49 pm
Thank you very much, Else!
28. Februar 2012 um 8:13 pm
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