Mohnkapseln – oder: die Schönheit liegt im Detail…

5. Februar 2012

Ich zeichne oft und gern, wobei ich immer wieder verschiedene Materialien und Arbeitsmittel ausprobiere: Bleistift, Aquarellstift, Farbstift, Tusche, Zeichenfeder, Rohrfeder, Pinsel…

Dabei kombiniere ich oft verschiedene Techniken miteinander: Aquarellmalerei mit Tuschezeichnung, Bleistiftzeichnung mit einem Farbstiftdetail, nachträgliches Kolorieren einer Zeichnung…. es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Einzelne habe ich bereits in vorangegangenen Artikeln vorgestellt.

Mohnblumen faszinieren uns alle – Zartheit verbunden mit leuchtendem Rot, schlichter Form und detailreichen Innenleben. Aber auch als verblühte Pflanze hat Mohn seinen eigenen Reiz:

Mohnkapsel (c) Foto von Cordula Kerlikowski

Mohnkapsel (c) Foto von Cordula Kerlikowski

Mohnblüte - (c) Foto von Cordula Kerlikowski

Mohnblüte - (c) Foto von Cordula Kerlikowski

Wunderbarerweise bleiben die Samenstände auch getrocknet eine interessante Dekoration und laden zum Zeichnen ein:

getrocknete Mohnkapseln (c) Foto von Cordula Kerlikowski

getrocknete Mohnkapseln (c) Foto von Cordula Kerlikowski

Sogar schlicht auf dem Holzboden liegend wirken die Kapseln elegant und farbenfroh…

Ich zeichnete die Kapseln im Spätsommer im Garten meiner Malschülerin Karin. Damals waren die Kapseln noch frisch, prall und saftig grün – und wir zeichneten sie in verschiedenen Techniken und Farben. Es hat viel Spaß gemacht sich auszuprobieren und dabei die Sonne zu genießen.

Ich hatte mir zu der Zeit eine Schreibtinte gekauft, die ich unbedingt ausprobieren wollte, und wählte einen Hahnemühle Aquarellblock 425g/m², Anniversary  Edition, wobei ich mich auf kleine Formate und eine abstrahierte Darstellung beschränkte :

Mohnkapseln_Miniatur - (c) von Cordula Kerlikowski

"Mohnkapseln I" (c) Cordula Kerlikowski, Zeichentusche auf Aquarellpapier

Mohnkapseln_Miniatur - (c) von Cordula Kerlikowski

"Mohnkapseln II" Cordula Kerlikowski, Zeichentusche auf Aquarellpapier

Die Beschränkung auf ein kleines Format hilft dabei sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und von allzu vielen Details Abstand zu nehmen. Wenige Linien, Ausformung der Rundungen durch leichtes Lavieren mit dem Pinsel, Aquarellieren des Hintergrundes – alles ausschließlich mit Tusche, Feder, Pinsel und Wasser… Die runde Form der Kapseln habe ich mit der Abrundung der Formatecken noch einmal aufgenommen, so dass auch die Arbeit insgesamt „rund“ und stimmig wird.

Nachdem ich das Foto von den vertrockneten Kapseln für diesen Blog hervorgeholt habe, denke ich, dass es auch interessant sein könnte, diese zu zeichnen, wobei ich nun auch die  Holzmaserung des Hintergrundes in die Gestaltung einbeziehen könnte…

Also: auch die kleinen, oft unbeachteten Dinge haben ihren Reiz und wir müssen nicht auf die wärmere Jahreszeit warten um Motive zu finden…

8 Antworten to “Mohnkapseln – oder: die Schönheit liegt im Detail…”

  1. susannehaun Says:

    Ja, Cordula, warum das ganze Universum zeichnen, wenn es doch so v iele schöne Details gibt!

  2. xandimusic Says:

    wunderschönes Foto vom Moon, beeindruckend!
    LG
    xandi

  3. frank8233 Says:

    Hallo Cordula, nach welchen Kriterien wählst Du Dein Aquarellpapier aus? Ich habe immer wieder Fragen in dieser Richtung und habe mal versucht ein paar Zeilen dazu zu schreiben http://frankkoebsch.wordpress.com/2012/02/06/aquarellpapier/
    Beste Grüße – FRank


    • Hallo, Frank, hab deinen Blog schon gelesen und schreib gern auch dort ein paar Worte in den Kommentar. Ich habe einige Lieblingspapiere, die ich hauptsächlich verwende:
      Hahnemühle Awuarell-Bütten 300 g/m² rauh
      Hahnemühle Jubiläumsblock 425 g/m²
      Diese eigenen sich für meine bevorzugte Kombination von Aquarellmalerei und Tuschezeichnung hervorragend. Ersteren liebe ich auch wegen seiner Struktur für Blumenaquarelle und Details.
      Leonardo ist toll, wenn die Farbverläufe sehr weich werden sollen – ein ganz besonderes Papier, hochpreisig, aber lohnenswet.
      Gelegentlich verwende ich auch den Bamboo Mixed Media… das Papier verhält sich völlig anders, saugt wesentlich weniger und man kann länger in der „offenen Farbe“ weiterarbeiten. Bamboo nutze ich auch für Gouache-Malerei, wenn ich Entwürfe für Acrylbilder mache.

      Herzliche Grüße
      Cordula

  4. Oli Says:

    Gefaellt mir gut der Blog. Tolle Themenwahl.


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