„Nachtschleicher“ – oder: meine Winterbilder…
11. März 2012
Im Winter male ich selten großformatig. Ich kann nicht sagen, woran das liegt. Auch die Farben, die ich wähle, sind andere als im Sommer. Deshalb haben die drei folgenden Arbeiten ihren eigenen, besonderen Reiz – sie sind nur in einem kleinen Zeitfenster zu entwickeln.
So entstand eine kleine Serie von Bildern mit Charme, einer Portion Humor und viel Fantasie: auf Acrylmalkarton, mit Acrylfarben und meinem charakterischen Federstrich:
Zwei Wesen, Fabelwesen, schleichen durch die Nacht – das eine (links) forsch verwegen, trittsicher und stolz, vielleicht aber auch selbstgefällig und „blind“ für den Zauber der Nacht? Das andere (rechts) vorsichtig, neugierig, aufmerksam, erstaunt, auf Zehenspitzen, fragend, dem Betrachter zugewandt….
In dieser Nacht erobern sie die schlafende Stadt – eine Märchenstadt? Zum ersten Mal bei Mondschein, verzauberten Fassaden und allein. Sind sie zusammen gekommen oder jeder für sich? Nehmen sie den anderen wahr oder schleichen sie unerkannt aneinander vorbei? Was treibt sie in die Nacht?
Möglicherweise stoßen sie gleich zusammen, bemerken erst jetzt, dass sie nicht allein durch die Straßen der Stadt wandern… Wie wird die Reaktion sein? Der Linke könnte die Augen öffnen und ein Wesen erblicken, wie er noch keines vorher sah, der Rechte staunen, wie selbstsicher der Linke seine Schritte setzt. Setzen sie ihren Weg gemeinsam fort und öffnen dabei dem jeweils anderen die Sicht auf die Welt.
Zu wünschen wäre es den beiden – nicht einsam, sondern gemeinsam neues zu erschließen, zu staunen und zu kommunizieren. Vielleicht nur diese eine Nacht, vielleicht auch ein weiteres Mal, …..
Hier zwei weitere Arbeiten aus der Serie:
12. März 2012 um 9:25 am
Ich kann mich gar net entscheiden..mir gefallen alle drei! Und das die Farbwahl im Winter anders ausfällt,als im Sommer,kenne ich bestens ;).
LG,Laura
12. März 2012 um 9:31 am
Danke, Laura…
ja, ich mag die kleinen geister auch sehr – das planlose Spileen mit Formen und Strukturen und deren Zusammenfassung mit Tusche und Feder machen mir immer wieder viel Spaß 🙂
Frohes Schaffen
Cordula
12. März 2012 um 9:58 am
Ja,dieses planlose Erschaffen..das sich entwickeln während des Prozesses,reizt mich auch immer sehr!
Alles nimmt eben seinen Lauf..Dank Dir; ebenso!
13. März 2012 um 9:14 am
Deine beiden Nachtherumtreiber haben mich ganz innigst an eine intensive Periode meines eigenen Lebens erinnert. Sehr gelungen und witzig.
13. März 2012 um 9:17 am
🙂 Na, dann hat das Bild sein Ziel erreicht – u.a. Erinnerungen wachrufen!
Danke und Grüße aus Berlin
Cordula