„Akelei“ – oder: Übung macht den Meister…
15. Juni 2012
Zeichnen kann man eigentlich immer und überall – Ausreden gelten nicht. Gerade für Skizzen ist wenig Zeit erforderlich. Man sollte sich nur nicht von seinem eigenen Anspruch nervös machen lassen.
Eine Skizze ist eine schnelle Zeichnung, die einen vorläufigen, oft groben Eindruck schafft, Gedankenstütze ist und vor allem das Wesentliche erfasst. Und damit muss sie nicht perfekt sein wie eine klassische Zeichnung, die bis ins letzte Detail ausgearbeitet wurde und meist viele Stunden in Anspruch nimmt.
Gestern zeichnete ich eine Akelei in mein Skizzenbuch. Ich mag diese Blume, die in jedem Bauerngarten zu finden ist. Auf holländischen und flämischen Stilleben, aber auch auf Marienbildern ist die Akelei oft zu sehen. Sie hat eine alte religiöse Symbolik und verweist auf die Dreifaltigkeit, aber auch auf Demut, Melancholie oder die Sorgen der Jungfrau Maria.
Hier einige Details:
Ich benutzte nur einen Bleistift der Marke Koh-i-Noor, Stärke 2B. Mehr war gerade nicht zur Hand, doch reichte der Stift, um die verschiedenen Tonwerte durch variablen Druck beim Zeichnen darzustellen.
Wichtig ist es, die Tiefe des Blütenkelches gut zu erfassen und auch die Samenstände angemessen abzubilden.
In der folgenden Detailaufnahme ist eine Knospe zu sehen, die durch ihre „Häkchen“ schon etwas schwieriger zu sein scheint, aber auch das ist zu schaffen:
Auch die Stiele und die kleinen anliegenden Blättchen sollten sorgfältig ausgearbeitet werden:
Licht und Schatten, kleine Verwachsungen und Unregelmäßigkeiten – das alles kann mit aufgenommen werden und macht die Blüte realistisch und lebendig.
Und so sieht meine Bleistiftzeichnung am Ende aus:
Ich habe für diese Zeichnung nicht mehr als 40 Minuten gebraucht. Aber ein ungeübter Zeichner sollte in ca. einer Stunde auch schon eine gute Zeichnung schaffen – das ist machbar!
Diese Zeichnung kann nun Ausgangspunkt für weitere Arbeiten werden: für Farbstiftzeichnungen, eine Aquarellstudie oder freie Arbeiten mit Tusche, Tinte, Gouache oder Acrylfarbe. Also ans Werk!
15. Juni 2012 um 6:59 pm
Eine genau beobachtete und sensibel ausgeführte Skizze zeigst du da. Ich mag sowas….
LG von Rosie
15. Juni 2012 um 7:02 pm
Ganz lieben Dank,Rosie – ich mag diese Art von Zeichnung. So macht es Spaß eine Pflanze zu entdecken.
Liebe Grüße
Cordula
15. Juni 2012 um 11:29 pm
Ich find das faszinierend, daß Du schon bei Skizzen so detailliert zeichnest 🙂
16. Juni 2012 um 6:09 am
Nun ja, mein problem ist: ich kann nicht anhalten… irgendwie ist es am Ende meistens ein „rcihtiges“ Bild… 😉
Schönes Wochenende nach Hamburg!
16. Juni 2012 um 6:38 pm
Klar, wenn man erstmal in Fahrt ist… aber ist ja auch ein gutes Zeichen 😉
Dir ebenfalls ein schönes Wochenende und danke für Dein Like auf FB 🙂
16. Juni 2012 um 8:16 pm
[…] sprach ich kurz die Symbolik der Akelei an, die ich in einer Bleistiftzeichnung dargestellt hatte. Im Nachgang dieses Artikels fand ich es […]
18. Juni 2012 um 7:20 pm
Deine Skizzen zeigen immer eine unglaubliche Feinfühligkeit..sehr schön!
LG,Laura
18. Juni 2012 um 7:39 pm
Danke sehr, Laura… ich mache das ehr gerne und bin immer wieder fasziniert, was ein einfacher Bleistift so hergibt.
Viele Grüße
Cordula