Ginkgo-Zweige – oder: wie ein „Unfall“ neue Wege öffnet…
1. September 2012
Ja, ich weiß, ich bin spät dran und bis ich die Inspirationen aus meinem Kurzurlaub an der Küste umgesetzt habe, wird es noch etwas dauern. Ich habe tatsächlich nur fotografiert und meine Farben und Stifte nicht angerührt. Aber das war gut so, manchmal brauche ich Abstand…
Deshalb habe ich heute zum „Warmmalen“ ein Blatt verwendet, das durch ein umgeworfenes Tintenfass ziemlich ruiniert war. Ich konnte den Schaden zwar begrenzen, indem ich es beherzt unter den laufenden Wasserstrahl hielt, aber für die geplante Zeichnung war es nicht mehr zu verwenden:
Deutlich ist zu sehen, wie die Tinte links verlaufen ist. Durch das Abspülen wirkt die Fläche jedoch pastellartig und es ist möglich, diesen Bereich in eine neue Zeichnung einzubeziehen.
Ich verwendete den gleichen blau-türkisen Farbton für die Überzeichnung und setzte nur am Schluss einige grüne Akzente. Hier zeigte sich auch, dass die vorangegangenen Bleistiftstudien zum Ginkgo nützlich waren. Aus der Erinnerung dieser Übung war es möglich, aus den Verlaufspuren passende Zweige zu entwickeln und kleine Blattansätze korrekt anzusetzen.
Hier nun das Ergebnis:
Jetzt passt sich der kleine „Unfall“ so in die Arbeit ein, dass er nur noch dem Eingeweihten auffällt.
Erkenntnis: auch Arbeiten, die verunglückt erscheinen, können meist noch gerettet werden. Oft sind dazu nur zeitlicher Abstand, Umdenken, ggf. Drehen des Motivs usw. nötig. Es wäre schade um die eingesetzte Zeit und das verwendete Material, wenn das Papier im Abfall landen würde… Das kann jeder und – in diesem Prozeß von Verwerfen, Umarbeiten und Neuanfang gibt es viel zu lernen!
1. September 2012 um 9:23 am
Einfach wunderbare Farben, klasse gemacht! 😀
1. September 2012 um 9:25 am
Dankeschön! 🙂
1. September 2012 um 2:42 pm
Tja, ein gutes Beispiel wie wichtig es manchmal ist die Perspektive zu wechseln 🙂 ein sehr stimmungsvolles Bild – gefällt mir!
1. September 2012 um 2:48 pm
Da hast du Recht – Perspektive wechseln ist eine gute Umschreibung, Karo!
Danke und viele Grüße
Cordula
2. September 2012 um 1:04 pm
Ich finde Deine „Unfälle“ faszinierend 🙂
Das, was Du daraus entstehen läßt, hat definitiv etwas 🙂
2. September 2012 um 1:11 pm
Danke, Thomas! Erst denke ich meist „so ein Mist“, aber dann fällt mir doch immer noch was ein… 🙂