Die Qual der Wahl – oder: Mal-Equipment für unterwegs…
9. August 2014
Es ist immer schwierig zu entscheiden, welche Utensilien zum Malen und Zeichnen mit auf die Reise gehen sollen. Die Schränke sind voll und eigentlich brauchen wir ja immer alles. Logischerweise geht das selten und wenn man mit Flugzeug, Jeep und Zelt auf Island unterwegs ist, schon gar nicht.
Somit stellt sich immer wieder die Frage: Was muss unbedingt mit?
Hier meine kleine Übersicht:
Zeichengeräte
Bleistifte der Härtegrade HB, 2B, 4B
PITT artist pen (Faber Castell) Stärke F,B,M,S
jeweils: Rötel, Sepia und Schwarz
Pentel Pinselstift (mit Tintenpatronen schwarz)
Kugelschreiber
Rolletui (naja, ich würde sagen, Stiftetasche)
Papiere
Papier ist schwer und deshalb besonders sorgfältig auszuwählen. Ich habe mich für kleinformatige Produkte entschieden. Für große Arbeiten ist ohnehin keine Zeit und für Skizzen und Farbstudien wird es reichen:
Hahnemühle – Postkartenbox – praktisch, da die fertigen Arbeiten gleich in der Box sicher und vor Feuchtigkeit geschützt verstaut werden.
Hahnemühle – Aquarell-Reisebücher „Carnet de Voyage“ 15,3 x 25 cm und 19 x 20 cm
Hahnemühle – D&S Skizzenbuch 12,5 x 9 cm – super klein, passt in die Hosentasche oder in die Rucksack-Seitentasche
Hahnemühle – Sketch Diary (ohen Abb.) Immer praktisch, weil jeweils eine Seite liniert, die andere, gegenüberliegende, unliniert – für Reisenotizen und Skizzen. Eine Innentasche verstaut Tickets, Eintrittskarten, Quittungen, Postkarten etc.
Sennelier – USK Sketchbook (Leporello, falls es doch mal eine Panorama-Skizze werden sollte)
Aquarellfarben
Sennelier – Aqua Mini mit Pinsel (ein winzig kleiner, leichter Aquarellkasten mit den wichtigsten Farben. Ich habe ihn geschenkt bekommen und werde ihn erstmals ausprobieren.
Das muss genügen, zumal ich möglicherweise doch eher fotografieren werde. Mit dieser bzw. ähnlicher Ausstattung war ich schon oft unterwegs und sie hat sich bewährt.
Noch 6 Tage, dann geht es los….
Bald geht es in den Urlaub nach Island und ich habe jede Menge zu tun. Nicht nur die Urlaubsvorbereitungen, auch letzte Termine, Kurs-Planungen für die Zeit ab September und einige Aufträge beanspruchen mich gegenwärtig mehr als mit lieb ist.
So sind es die kleinen Arbeiten, die mir gerade viel Spaß bereiten und zu einer (fast täglichen) Übung geworden sind.
Aus Farbflächen kleine Kreaturen und Geschichten zu entwickeln macht mir immer wieder aufs Neue ganz viel Spaß. Mittlerweile ist die Sammlung schon recht groß geworden. Manchmal wundert es mich selbst, in welche Richtung die Zeichnung letzten Endes geht. In der Regel habe ich keinen festen Plan, was aus einer Farbfläche entsteht. Insofern ist es immer eine Zwiesprache und Wechselwirkung, die die Arbeit vorantreiben.
Im Format 25 x 25 cm sind es kleine, märchenhafte Geschichten in Kombination aus Aquarell und Tuaschezeichnung, die Zug um Zug entstehen: manchmal gibt die erste Figur das Thema vor, eine erste Pflanze das Umfeld meiner kleinen Wesen. Hier zwei Beispiele. die im April entstanden sind:
Kleinformatige Arbeiten beschränken sich zwangsläufig eher auf eine einzelne Figur oder Blüte, Aber auch das macht Spaß und ist eine gute Übung fürs „Gesichter finden“ und die Arbeit en detail.
Hier ein paar Beispiele für die letzten kleinen Figuren, die mir aus der Zeichenfeder gesprungen sind. Alle Mini’s haben ein ungefähres Maß von 13 x 13 cm und sind zum Sonderpreis von 30,00 € erhältlich. Größere Formate auf Anfrage.
Urlaubsstimmung oder: ich habe keine Zeit…
28. Juli 2014
Schon wieder ist so viel Zeit ins Land gegangen seit meinem letzten Blogbeitrag. Irgendwie rennt die Zeit einfach so davon.
Jetzt kommt auch bald der Urlaub und es ist noch vieles vorzubereiten.
Deshalb hier ein kurzes Lebenszeichen und ein Link zu meinem neuen Blog, in dem ich über meine kleinen und großen Reisen berichten werde – ganz individuell und möglichst schon von unterwegs, sofern das WLAN mit mir ist.
http://reiseleise.wordpress.com
Im ersten Beitrag könnt ihr ausführlicher meinen Flandern-Besuch vom letzten Dezember nachlesen. Der zweite geht schon mal über Island – mein Reiseziel im August.
Weitere Themen werden dieses Jahr: „Kurzausflug nach Gent“, „Flandern mit dem Auto“ und alles Rund um die Vorbereitung eines längeren Toskana-Aufenthaltes im nächsten Jahr.
Ich würde mich freuen, wenn ihr Lust habt meinem Blog zu folgen und mit mir auf die Reise zu gehen.
Und der nächste Blogbeitrag geht dann wieder über Kunst
Herzlichst
Cordula
Zisterziensermönche gründeten 1258 eine erste Klosteranlage auf seiner Insel im Parsteiner See und nannten es in Anlehnung an die Schutzpatronin Kloster Mariensee. Diese Anlage musste jedoch aufgegeben werden, da die Insellage sich wirtschaftlich als ungünstig erwies. Auch der für ein Kloster unabdingbare landwirtschaftliche Betrieb war hier nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Zudem war die noch im Bau befindliche Anlage vor Wasserstandsschwankungen des Sees nur unzureichend zu schützen.
1278 zogen die Zisterzienser 8 km weiter an den Choriner See und begannen von Neuem mit dem Aufbau eines Klosters. Neben religiösen waren auch politische Gründe für die Klostergründung ausschlaggebend. Faktisch neben einer Siedlung der Slawen gelegen, konnten die Mönche hier ihr missionarisches Werk tun und andererseits in Abgeschiedenheit entsprechend der Ordensregeln ein gottgefälliges Leben führen. Die Askanierfürsten förderten die Klostergründung mit großzügigen Stiftungen und sicherten damit Chorin auch als ein wichtiges Zentrum, an dem sich Wirtschafts- und Handelswege kreuzten.
Im Stil der Frühgotik entstanden, ist die Kirche sogar als (überdachte) Ruine noch eindrucksvoll und zeigt das hohe Können der Mönche. Aus Backsteinen mit dem Lehm aus Vorkommen der Umgebung hergestellt, „automatisierte“ man den Bau mit standardisierten Steinformen, die unterschiedlich kombiniert wurden. Das ersparte teure Steinmetzarbeiten und ging natürlich auch viel schneller.
Hier einige Beispiele im Detail:
Beeindruckend zeigen die mit großen Aufwand restaurierten Bereiche des ehemaligen Klosters noch heute die Größe und Bedeutung dieses Ortes an:
In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgegeben und versank in der Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert wurde es durch die Ideen der Romantik wieder entdeckt. Wir kennen den Hang zur romantischen Verklärung mittelalterlicher Anlagen sehr gut durch Caspar David Friedrich und andere Künstler. Auch Chorin profitierte von diesem „Trend“. Neben anderen erkannte auch Karl Friedrich Schinkel die Bedeutung der Architektur und begann die Klosteranlage zu sichern und zu restaurieren. Die noch heute beeindruckende Parkanlage entstand unter Leitung von Peter Joseph Lenné.
Auf dem Friedhof ist u.a. der Architekt Max Taut begraben:
In dieser malerischen Umgebung zu zeichnen, ist eine große Freude und Anstrengung zugleich. Zunächst wird man von dieser gewaltigen Architektur beinahe erschlagen und die Wahl eines Motivs ist eine Herausforderung. Man kann sich kleine Details, wie z.B. ein Fenster, ein Maßwerk oder ein Kapitell, aussuchen, aber auch eine Gesamtansicht aufs Papier bringen. Wer die Wahl hat, hat die Qual…
Meine beiden Teilnehmerinnen sind im Zeichnen schon etwas versiert und hatten den Mut, sich an die Apsis der Klosterkirche zu wagen. Wer so etwas schon einmal probiert hat, weiß, was ich meine. Man braucht sehr viel Geduld für so ein Motiv:
Hier ihre Arbeiten:
Beide sind noch längst nicht fertig. So ein Bild ist nicht an einem Tag zu schaffen. In so einem Fall ist es ratsam, sich auf die wesentlichen Linien und Strukturen zu konzentrieren und einige Fotos als Gedächtnisstützen mit nach Hause zu nehmen. Beide wollen ihre Zeichnungen mit der Zeichenfeder und Tinte vollenden – ich bin gespannt und werde die Ergebnisse gerne nachreichen.
Wir werden hier auf jeden Fall noch öfter zeichnen, denn es macht einfach Spaß hier zu sein. Die Anlage bietet sehr viele Möglichkeiten für geübte Zeichner ebenso wie für Neueinsteiger, passende Motive zu finden.
Man kann aber auch ohne künstlerische Ambitionen nach Chorin fahren – zum Beispiel zum Choriner Musiksommer oder für einen Spaziergang um den Amtssee und den Besuch des Museums…. Und den Tag in der „Immenstube“ ausklingen zu lassen, ist auch eine Option.
In diesem Sinne: bis zum nächsten Mal!!!
KEILRAHMEN SELBST HERSTELLEN
Sicherlich fragt ihr euch, warum man sich Keilrahmen selber machen sollte. Stimmt! Auf den ersten Blick. Jedoch sprechen inzwischen einige Gründe dafür:
1. Es ist nahezu jedes Format möglich, im Gegensatz zu handelsüblichen Formaten.
2. Man kann die Art der Keilrahmen – Bespannung selbst bestimmen, je nach gewünschtem Oberflächeneffekt (Baumwolle, grobe Leinwand, Sackleinen etc). Es gibt im Handel ganze Rollen in verschiedenen Qualitäten, aber auch Teilrollen oder kleinere Abschnitte, so dass jeder nach seinem Bedarf etwas passendes finden sollte. Grundierte Maltuche ersparen das aufwändige eigene Leimen und Grundieren.
3. Im Handel bekommt man sehr hochwertige, vorgefertigte Leisten, die eine ausgezeichnete Stabilität besitzen und den Stoff gut halten. So entsteht in eigener Herstellung ein Keilrahmen höchster Qualität, für die man im Handel schon richtig Geld bezahlen muss.
4. Somit folgt aus (3.), dass man Geld sparen kann – echt nicht zu verachten.
5. Der Aufwand an Werkzeugen ist gering. Die meisten sind ohnehin in einem Durchschnittshaushalt vorhanden.
WAS BRAUCHEN WIR FÜR EIGENE KEILRAHMEN?
– 2 x 2 Keilrahmenleisten
je nach gewünschter Größe (z.B. 2 Leisten á 60 cm und zwei Leisten á 100 cm), bei Formaten ab 50 x 60 cm sollte auch noch ein Mittelstück verwendet werden.
– 1 Stück Maltuch
ca. rundherum etwa 10 cm größer als das gewünschte Format (bei einer Leistenhöhe von 2 cm).
– Werkzeuge
Hammer, besser noch Holzhammer, Metallwinkel, Schere, Bleistift, Tacker, breiter Pinsel
WIE WERDEN KEILRAHMEN GEMACHT?
Legt euch zunächst das Material zurecht, am besten auf einer Decke auf einen festen Untergrund, und dann die Holzleisten mit Nut und Feder locker zusammenstecken. bei größeren Formaten nicht das Mittelstück vergessen. Nach und nach die Leisten fester zusammen bringen, bis die Lücke zwischen den Leisten geschlossen ist. Ggf. vorsichtig einen Hammer verwenden und die Rechtwinkligkeit immer mal wieder mit dem Metallwinkel überprüfen:
Danach legt ihr den Rahmen mit dem gewölbten Rand nach unten auf die Rückseite der grob zugeschnittenen Leinwand. Das Ganze so ausrichten, dass der Keilrahmen mittig aufliegt. Wenn ihr euch bei den ersten Malen noch nicht sicher seid, könnt ihr euch mit einem Bleistift Markierungen setzen. Wichtig ist eine Markierung der Mitten der jeweiligen Leisten.
Jetzt folgt der nächste Schritt: Legt an der längeren Seite des Keilrahmens den Stoff straff über die Leiste und tackert ihn mit einer ersten Krampe in Höhe der Markierung fest. Dann auf der gegenüberliegenden Seite ebenso verfahren. Weiter auf den Mitten der Schmalseiten eine erste Tackerung setzen. Von der Mitte ausgehend zu den Seiten weiter tackern, dabei die Leinwand straff, aber nicht mit Gewalt über die Kanten auf die Leisten ziehen. Nach meiner Erfahrung geht das auch gut ohne Tuchzange. Das Ergebnis sollte so aussehen:
Sicherlich kommt jetzt das Schwierigste – das Umlegen der Ecken zu einem schönen, sauberen Rand. Dazu zunächst einen glatten, diagonalen Falz bilden (in einer Linie zu der darunter liegenden Fuge von Nut und Feder) und dann zu einer Seite der Leiste umschlagen:
Nun nur noch das übrige Stoffstück sauber auf die Kante legen und dort festtackern. Aufpassen, das Ihr nicht die Fuge zutackert! Diese Fuge ist nötig, damit der Keilrahmen “arbeiten” und Spannungsunterschiede ausgleichen kann!!!
Kleiner Tipp: überlegt euch vorher, ob das geplante Bild im Hoch- oder im Querformat hängen soll. Dann könnt ihr die Ecken so umschlagen, dass an den sichtbaren Seiten des Keilrahmens (links und rechts) keine Falze zu sehen sind. Vergesst nicht, dass die Ecken einer Seite (oben und unten) in die gleiche Richtung umgeschlagen sein müssen – sonst sieht es komisch aus.. Das ist mir auch schon passiert. Wenn es dazu kommt – kein Problem, man kann die Krampen entfernen und die Ecke neu ausrichten.
Wenn alles geklappt hat, sollte der fertige Keilrahmen so aussehen:
Mittlerweile kann sich das Ergebnis schon ganz gut sehen lassen, finde ich. Jetzt stellt sich noch die Kardinalfrage nach den kleinen Holzkeilen, die man immer sieht und die bei den “Keilrahmen von der Stange” in kleinen Tüten mit dabei sind.
TIPP AM RANDE – HOLZKEILE ODER “WASSERKUR” ???
Nach meiner Erfahrung sind die Holzkeile meist nicht notwendig. Die Keile werden, je zwei gegenüber in die kleinen ausgefrästen Schlitze in den Ecken der Leistenverbindung gesteckt und bei Bedarf mit einem kleinen Hammer tiefer in die Schlitze geklopft. Dadurch werden die Leisten an ihrer Steckverbindung auseinandergetrieben und der Stoff spannt sich.
Diese Methode ist recht rabiat und bei dünnen Maltüchern besteht die Gefahr, dass der Stoff reißt.
Ich bevorzuge den Einsatz von Wasser. Dazu verwende ich einen breiten Flachpinsel, mit dem ich die Rückseite der Leinwand großzügig und recht nass einpinsele. Auch unter die Leisten und in die Ecken muss Wasser gelangen können. Alternativ kann das Ganze auch mit einem Wassersprüher gemacht werden- Hauptsache, die Leinwand ist gut durchtränkt. Danach den Keilrahmen waagerecht trocknen lassen, ggf. die Ecken beschweren, damit sich nichts verziehen kann.
Nach dem Trocknen ist der Keilrahmen glatt und gut gespannt. Diesen Vorgang kann man übrigens auch an fertigen Bildern wiederholen, falls sie sich während des Hängens verzogen haben.
Auch das Umspannen verzogener Bilder auf neue Keilrahmen oder das Neubespannen alter Keilrahmen ist auf diese Weise möglich – ihr seht also, es hat schon Vorteile, das selbst mal auszuprobieren.
Versucht es einfach mal an einem kleinen Format oder einem ausrangierten alten Keilrahmen.
Viel Spaß!
P.S.: Eine Malschülerin hat einen alten Keilrahmen mit reliefartig strukturierten Kleiderstoff bespannt. Natürlich musste sie dessen Oberfläche noch mit Acrylbinder wasserfest machen und danach mehrfach mit Gesso grundieren. Aber die erhabenen Blumenranken der Stofftstruktur boten einen ganz interessanten Untergrund für ein Acrylbild…..
In meinem Kurs Goslar stelle ich in der Regel eine Aufgabe, die meine TeilnehmerInnen lösen sollen. Das geschieht natürlich auf freiwilliger Basis, aber nach anfänglichem gelegentlichen „Murren“ oder fragenden Blicken ist es doch erstaunlich, was dann letzten Endes entstanden ist. Im vergangenen Jahr war es das Thema „Schuhe“.
In diesem Jahr ließ ich die KursteilbnehmerInnen drei verdeckte Kärtchen ziehen, auf denen jeweils eine Farbe notiert war. Die Aufgabe bestand darin, aus dieser Auswahl ein kleines Bild zu gestalten und auszuprobieren, wie sich die gezogenen Farben in der Mischung verhalten und wie man selbst aus schwierigen Kombinationen etwas machen kann. Die Auswahl erfolgte völlig zufällig und brachte selbst mich teilweise ins Grübeln, ob man daraus etwas machen kann. Technik, Malgrund und Thema waren frei wählbar.
Hier einige der Ergebnisse:
(1) orange – umbra gebrannt – schwarz (Karin P.)
(2) schwarz – umbra gebrannt – magenta (Achim)
(3) preußischblau – violett – kadmiumrot (Karin S.)
(4) umbra gebrannt – maigrün – violett (Sibylle)
(5) indischgelb – orange – kadmiumrot (Renate)
(6) schwarz – ultramarin – maigrün (Ilka)
(7) kadmiumrot – ultramarin – kadmiumgelb (Christa)
(8) schwarz – rot – phthalogrün (Cathrin)
(9) violett – ultramarin – weiß (Monika)
(10) violett – orange – siena gebrannt (Antje)
Die meisten TeilnehmerInnen zogen recht ungewöhnliche Zusammenstellungen.
Einige Kombinationen erschienen zunächst recht einfach zu bewältigen, hatten aber dann doch ihre Tücken: indischgelb – kadmiumrot – orange klingt einfach, jedoch ist es schwierig, einen Kontrast zu schaffen und Spannung ins Bild zu bringen. Selbst eine Frucht wird schwierig, da kein grün für ein kontrastierendes Blatt zur Verfügung stand (braun für einen Stiel wäre dann kein Problem mehr gewesen, da: rot + grün = braun). Renate hat das Problem auf originelle Weise gelöst.
Auf Anhieb problematisch wirkten schwarz – ultramarin – maigrün bzw. schwarz – rot – phthalogrün, aber es ist doch erstaunlich, welch spannende Mischtöne möglich waren.
Violett – orange – siena gebrannt fand ich zunächst als Auswahl gar nicht so dramatisch. Jedoch stellte sich heraus, dass es überhaupt nicht so einfach war, daraus ein stimmiges Ganzes zu machen. Antje hat das super gelöst und dabei einen passenden Hintergrund aus Naturleinen gewählt.
Goslar 2014 – oder: alte Stätte, neue Werke…
13. Mai 2014
Die Zeit rast dahin und in den letzten Wochen ist schon wieder soviel an interessanten Dingen gelaufen, dass ich wirklich einen Riesen-Blogstau angehäuft habe. Das werde ich nach und nach abarbeiten und bitte dafür um etwas Geduld.
Heute berichte ich über die Malwoche in Goslar, die jetzt schon zum 10. Mal stattgefunden hat. Einige der Teilnehmerinnen sind tatsächlich schon so lange mit dabei und die Gruppe hat sich mit den Jahren gefunden. So entsteht auch eine ganz besondere, familiäre Atmosphäre, die alle offensichtlich sehr genießen.
Es ist schön mit zu erleben, wie sich die TeilnehmerInnen entwickeln und nach und nach ihren eigenen Stil finden. Weg von Mal-Zeitschriften und dem Kopieren anderer Vorlagen (auf die Copyright-Situation weise ich aus gutem Grund immer wieder hin) – hin zu dem Arbeiten nach eigenen Entwürfen, Fotos, Ideen. Einige Teilnehmerinnen sammeln übers Jahr eigene Fotomotive, die sie dann in dieser Arbeitswoche schrittweise und ganz entspannt zu richtig guten Bildern entwickeln.
Hier einige Beispiele, was in diesem Jahr entstanden ist. Auch wenn der Kurs unter dem Motto „Freie Acrylmalerei“ steht, können die verschiedensten Techniken angewendet werden. Wei weit das u.U. gehen kann, seht ihr gleich:
Sicherlich machbar, aber doch etwas langweilig wäre es, würden wir uns die ganze Woche nur mit unserer Kunst beschäftigen. So versuche ich jedes Jahr, ein kleines Highlight zu finden, das uns auch außerhalb des Ateliers begeistern kann: Bergwerk, Museum, Nordische Stabkirche und in diesem Jahr das Goslarer Stadtarchiv. es ist, im Gegensatz zu vielen anderen Archiven, der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich – und es ist unglaublich spannend, wenn der Leiter, Herr Albers, leidenschaftlich über alte Schriften spricht.
Hier einige Impressionen. Die 2 Stunden waren so spannend und informativ, dass ich dazu noch einen gesonderten Beitrag schreiben werde.
In diesem Sinne – frohes Schaffen…!
Seit einem Jahr gebe ich Kurse in der Volkshochschule Treptow-Köpenick. Ich mag die Athmosphäre in diesem alten Haus, das schon viele Schülerinnen und Schüler gesehen hat.
Der Kursraum ist groß, gut beleuchtet, mit großen Arbeitstischen und Wasseranschluss ausgestattet und der Kaffeeautomat liefert außergewöhnlich wohlschmeckenden Kaffee. So sind die Bedingungen nahezu ideal, um zwei Tage lang ein Thema intensiv zu bearbeiten.
Über zwei Tage arbeite ich besonders gern. Zum einen ist immer etwas Zeit nötig um sich „freizumalen“, den Kopf frei zu bekommen. Zum anderen braucht die Hand eine halbe bis eine Stunde, um locker zu werden und in ihrer Motorik nuancierter zu funktionieren. Gerade für das Zeichnen und die Detailarbeit ist das wichtig.
Am ersten Kurstag geht es um theoretische Grundlagen, erste Übungen und Skizzen sowie Vorarbeiten. So bleibt den TeilnehmerInnen genug Zeit, das Vermittelte zu Hause am Abend zu rekapitulieren und Fragen zu notieren, die am Folgetag besprochen werden können.
Am zweiten Kurstag beschäftigen wir uns dann mit der Feinarbeit und dem botanische AQUARELL. Es ist genug Zeit, um ein Bild entspannt und in Ruhe auszuarbeiten. Je nach Kenntnisstand und eigenen Wünschen können die KursteilnehmerInnen auch weitere Motive bearbeiten. Erfahrungsgemäß geht es bei jedem weiteren Bild einfacher und zügiger – Gehirn und Hand lernen schneller als man glaubt.
Im letzten Kurs „Frühblüher im botanischen Aquarell“ beschäftigten wir uns mit Tulpen, Narzissen und Freesien – farbenfrohe Blüten, die spannend zu malen sind.
Beginnend mit einem kleinen theoretischen Exkurs in Material und Technik, setze ich dann mit Zeichenübungen fort. Es ist wichtig, die Motive genau zu erfassen, wenn auch das darauf folgende Aquarell sehr exakt werden soll. Zunächst mit Bleistift, dann mit dem Aquarellstift, gibt es viele Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern.
Hier einige Ergebnisse des letzten Kurses:
Der nächste Kurs findet im Mai statt:
17.-18.5.2014 – “Blütenzauber im Botanischen Aquarell“
jeweils 10:30-14:45 Uhr
Kurs Nr. TK-2238-F
Kursgebühr 35,50€/ermäßigt 21,50€
(Anmeldung bitte direkt bei der VHS unter Angabe der Kursnummer)
Ich freue mich schon sehr auf dieses sicherlich wieder sehr intensive Wochenende!
Als Mitglied der Künstlergruppe FAB Fine Arts Bound nehme ich ab dem 5. April 2014 an der Ausstellung „Identity“ teil.
Für diese neue Ausstellung im Museum von Baguio City/Philippinen entstand diese Serie von Arbeiten auf Leinwand:

„Interiorità di Alberi e Foglie“ – 4teilig, je 60 x 100 cm, Acryl/Mischtechnik, (c) Cordula Kerlikowski
Hie spiegeln sich verschiedene Lebenssichten, Stationen, Erinnerungen, Emotionen und Gedanken rund um die eigene Persönlichkeit in all ihren Widersprüchen – die IDENTITÄT:
Einheit – Zerrissenheit
Natur – Mensch
Kontrolle – Spontanität
Harmonie – Widerspruch
Wärme – Kälte
Einsamkeit – Gesellschaft
Kommunikation – Stille
Bewegung – Stillstand
Leidenschaft – Angst
u.v.m.
Für jeden stellen sich seine Lebensfragen anders dar und jeder Betrachter wird andere, eigene Bezüge für sich finden. Für mich ergeben sich folgende, die Bilder gelesen von links nach rechts:
„INTERIORITÀ DI ALBERI E FOGLIE“
– Impronte d’Arancio
– Le Freddezze del Blu
– La Quiete del Verde
– La Passione del Rosso
Das zu entschlüsseln, liegt in der Fantasie des Betrachters….
P.S.: Diesmal arbeitete ich auf der ungespannten Leinwand – ein ganz anderes, teilweise schwieriges Gefühl. Geschuldet den einfacheren Transportmöglichkeiten, habe ich sie für den Versand eingerollt und hoffe, dass die recht „frischen“ Bilder das gut übestehen. (Fachgerecht aufgespannt werden sie dann vor Ort.) Ich war wieder einmal spät dran. Fixieren auf der Wäscheleine und Tempo-Trocknen inklusive:
(Danke an D.)