Kürbisse malen – oder: Viel Lust auf Farbe…!
30. September 2015
Es ist endlich wieder so weit! Kürbiszeit! Neben den Tulpen sind Kürbisse meine liebsten Motive im botanischen Aquarell. Sie bieten eine schier unendliche Formenvielfalt und die leuchtenden Farben vom hellsten Gelb (Baby Boo, Flat White Boer) bis zu Schwarzgrün (Eichelkürbis, Acorn Squash) faszinieren mich immer wieder.
Kürbisse einfach malen!
Die Modelle
Kürbisse kann man im Herbst fast überall kaufen – ob im Blumengeschäft, im Baumarkt, auf Wochenmärkten oder direkt vom Bauern. Während Tulpen nach absehbarer Zeit verwelken, lassen sich Kürbisse gut lagern. Wer mag, kann sie nach dem Malen in der Küche zu leckeren Speisen verarbeiten oder sie, einfach als Dekoration oder für weitere Bilder, stehen lassen.
„Anschnitt – Teil 2“ – oder: lange währt, was gut werden soll…
6. November 2012
Vor 3 Tagen begann ich mit einem größeren Aquarell auf einem Format 40 x 40cm. Für eine botanische Studie schon etwas aufwändiger, aber auch einfacher zu malen, da für die Details mehr Platz zur Verfügung steht:
Die Probleme mit dem Licht habe ich im o.g. Blog schon beschrieben, hinzu kam jetzt ein weiteres: Das Innere des Kürbis verdirbt sehr schnell und auch das Einwickeln in Folie und die Aufbewahrung im Kühlschrank können diesen Prozeß nur kurz aufhalten. Deshalb macht es Sinn, einige Detailaufnahmen von den markanten Bereichen des Objekts zu machen und ggf. danach weiter zu arbeiten.
Hier habe ich die Kerne bereits weiter ausgearbeitet und einige orange Lasuren aufgebracht. Das erfolgt schrittweise. Geduldiges Warten bis die lasierten Flächen getrocknet sind, ist unbedingt notwendig – Zeit für einen Kaffee zwischendurch.
Weiter geht es dann Schritt für Schritt an die Ausarbeitung der nächsten Details:
Und hier die frei liegenden Kerne:
Die fertige Arbeit sieht dann so aus:
Den hinteren Kürbis habe ich absichtlich nicht so detailliert ausgeführt, um den Fokus nicht von der angeschnittenen Frucht zu nehmen. Die blau-grüne Farbigkeit der äußeren Schale ist am vorderen Kürbis gut zu sehen. Jedoch habe ich mehr Aufwand für den Stiel betrieben. Vorn ist er angeschnitten, am hinteren Kürbis unversehrt.
Spannend zu arbeiten ist die Unterseite – dort hat der Jarrahdale rund um den ehemaligen Blütenansatz eine markante, hellere kreisförmige Struktur, die von einem ockerfarbenen Ring umschlossen ist. Hier ist er nur angedeutet.
Für heute ist es aber genug der Kürbismalerei…
„Kürbisse“ – oder: die Farben des Herbstes…
13. September 2012
Es ist Herbst und ich mag diese Jahreszeit mit ihrem besonderen Licht und dem Feuerwerk an Farben! Hier zieht die Natur noch einmal alle Register, bevor sie sich ins Grau zurückzieht, um im nächsten Frühjahr neu durchzustarten.
Zum September gehört für mich, einen Vorrat an verschiedenen Kürbissen zu kaufen, um ihn dann im Laufe des Winters zu Suppen, Gemüse, Chutneys, Muffins usw. zu verarbeiten und gemeinsam mit meinen Kindern oder Freunden zu verspeisen.
In diesem Jahr sieht mein „Kürbisberg“ so aus:
Dieses Foto hat auf Facebook die Frage aufgeworfen, ob ich dieses Gemüse auch noch malen/zeichnen würde… Ehrlich gesagt, hatte ich das gar nicht vor, jedenfalls nicht jetzt, denn diese Kürbisse können bis zu einem halben Jahr gelagert werden…
Aber dann hat mich doch der Ehrgeiz gepackt, zumal mir heute besonders auf die Finger geschaut wurde. Dazu jedoch ein anderes Mal mehr.
Jedenfalls hier zunächst ein Zwischenschritt:

„Kürbisse“ – Zwischenschritt, 24 x 32cm, Aquarell auf Hahnemühle Anniversary Edition,(c) Cordula Kerlikowski
Das Geheimnis der detaillierten Darstellung liegt im Auftrag von Lasuren – immer und immer wieder… Mühselig, aber lohnenswert:
Das sind erst einmal zwei aus meiner Sammlung, aber wer weiß – vielleicht male ich noch ein paar weitere…
Wochenendeinkauf – oder: ein Kohlrabi für Karlchen…
22. Juni 2012
Es ist Wochenende und vom heutigen Einkauf habe ich für Kaninchen Karlchen frische Kohlrabis mitgebracht. Ein guter Grund, einen davon vor dem Verfüttern zu zeichnen:
Ich verwendete Schreibtinte und ein satiniertes Aquarellpapier, das beim Zeichnen einige Besonderheiten herausstellte:
Die Tinte fließt sehr weich und wirkt in ihrer Farbigkeit ganz anders als auf einem Büttenpapier. Das Grün verändert sich: teilweise zu Oliv, aber auch ins Gelbliche oder in einen Ockerton. Darauf muss man beim Zeichnen und Aquarellieren reagieren, an manchen Stellen schneller arbeiten oder einzelne Linien noch einmal mit der Zeichenfeder verstärken.
Um die Zeichnung lebendiger zu gestalten, habe ich Gelb hinzugefügt. Gelegentlich gab es interessante Mischungen der beiden Ausgangsfarben:
Das ist also das Ergebnis – ein Gemüse auf Papier gebannt, das es schon morgen so nicht mehr geben wird. Karlchen liebt Kohlrabi über alles…
Alltagsangelegenheiten – oder: was die Natur so hergibt…
6. Februar 2012
Es ist Winter, ich habe keine richtige Lust auf große Arbeiten und halte deshalb noch ein bißchen Abstand zu meinem derzeitigen „Großvorhaben“ in Acryl.
Beim Durchforsten meiner Dateien fand ich viele kleinere Arbeiten, die ich heute vorstellen möchte – Fundstücke aus dem Alltag bzw. aus dem Urlaub: Paprika, Quitten, Maronen (Eßkastanien), Pilze….
Also, wer meint, keine Zeit zum Zeichnen zu haben, schummelt ein bißchen. Es muss ja nicht immer eine durchgezeichnete Farbstiftzeichnung sein, aber regelmäßiges Üben schult tatsächlich den Blick und die Hand.
Hier einige Beispiele:
Toskana:
Im Urlaub genieße ich es Farben, Formen und neue Eindrücke auf mich wirken zu lassen und auch einen Nachmittag mit Stiften oder Aquarellfarben zu verbringen – von der Terrasse des Ferienhauses z.B. auf die toskanische Landschaft zu blicken und dabei gerade gefundene Maronen zu zeichnen oder ein luftiges abstraktes Aquarell zu malen:
Wunderbarerweise bieten auch der heimische Garten und der Einkaufskorb unzählige Möglichkeiten zum Zeichnen:
Herbst:
Von September bis November liefern bunte Blätter oder Pilze Inspirationen ohne Ende:
Farbenfrohe Laubfärbung, selbst vertrocknete Blätter machen Spaß! Hier kann man viel über Strukturen, Schattierungen und Farbmischungen lernen, wobei es nicht unbedingt notwendig ist, viele Farbstifte zu verwenden – die Farbvielfalt ergibt sich durch Mischungen einiger Farbtöne in immer wieder neuer Zusammensetzung.
Und ab und zu sollte man sich auch einmal fallen lassen in eine bunte Spielerei:
Es geht aber auch akademisch:
Sicherlich genügen diese Beispiele um auch Lust zu machen auf einige winterliche Zeichnungen – zu dieser Jahreszeit finden sich ebenfalls viele Motive: vertrocknete Zweige oder Früchte (Hagebutten, Beeren,…), eine vereiste Fläche, ein Vogelhaus mit seinen gefiederten Besuchern oder nur die eigene Kaffeetasse, ein paar Stückchen Würfelzucker oder Mitbringsel aus dem letzten Urlaub…
Also: ab heute Schluss mit den Ausreden, für das Zeichnen wären keine Zeit oder kein Motiv vorhanden!
In diesem Sinne gutes Gelingen und viel Spaß!
P.S.: Auch Mißerfolge bringen uns weiter, wir lernen hinzu und machen es beim nächsten Mal besser…