Seit Anfang des Jahres gebe ich in der Späth’schen Baumschule Kurse zum Botanischen Malen und Zeichnen. (Ich berichtete bereits davon). Diese Kurse werden sehr gut angenommen – und auf dem Frühlingsfest der Baumschule „Späth’er Frühling“ war Gelegenheit, die ersten Arbeiten in einer kleinen Ausstellung im Baumschulen-Café zu zeigen.
Zudem wurde das lange Warten auf Frühlingsfarben an diesem Wochenende mit besonderer Farbenpracht belohnt:
Verständlicherweise konnte ich nicht umhin, viele Fotos zu machen. Dies hier sind nur einige Beispiele für die mehr als 250 verschiedenen Tulpensorten, die es zu bestaunen gab. Dementsprechend groß war meine Begeisterung.
Keine Frage, diese während des Marktes zu im Aquarell festzuhalten, war zu verlockend. Dafür durfte ich einige Blüten schneiden und in einem Glas an meinem Stand präsentieren. Und so malte ich an 2 Tagen 5 große Blüten (eine ist noch nicht ganz fertig und wird in den nächsten Tagen beendet).
Das Format der einzelnen Blätter beträgt ca. 26 x 36 cm, das unfertige Blatt hat eine Größe von 34 x 34 cm – also so schön groß, wie ich die französischen Tulpen vor 2 Wochen ausgearbeitet hatte. Zur Erinnerung hier auch dieses Aquarell im Format 34 x 34 cm:

„Französische Tulpen“, Aquarell auf Hahnemühle Bütten 300 g/m² (rau), 34 x 34cm, (c) Cordula Kerlikowski
Nun stehen in meiner Vase noch drei weitere Blüten. ich weiß nicht, ob ich auch diese noch aufs Papier bringen kann, bevor sie verwelken. Ich werde es versuchen…
„Walnusszweig II“ oder: jetzt sind sie reif…
24. September 2012
Seit einiger Zeit beschäftigen mich botanische Studien, deren Ausarbeitung mich immer mehr fasziniert. Im letzten Blog habe ich eine erste Studie zu Walnüssen vorgestellt, jetzt folgt der Zweig aus einer anderen Sicht – mit einer aufgeplatzten Fruchtschale, die die reife Nuss zeigt.
Das war schon eine Herausforderung, denn nicht nur die strukturierte Nussschale auszuarbeiten, sondern auch auf die schnell vertrocknende Fruchtschale zu reagieren ist knifflig. Seit einer Woche versuchte ich den Zweig frisch zu halten. Doch nun war das Ende seines Überlebenswillens erreicht und er trocknete beinahe schneller aus als ich malen konnte. Damit muss man leben. Ich begann also mit den Fruchtschalen, da hier die Veränderungen am schnellsten vor sich gingen. Die Blätter hatte ich bereits für die erste Studie ausgiebig studiert und konnte diese Erfahrungen für die zweite Arbeit nutzen.
Hier sind auch die feinen Fädchen zu sehen, die die Nuss in der Schale abpolstern und an deren Innenseite halten. Das ergibt auch die Furchen in der verholzten Nussschale.
Schritt für Schritt geht es wieder über viele Lasuren zum Endergebnis:
Dieses Mal habe ich nicht alle Blätter voll ausgearbeitet, um den Fokus auf die drei Nüssen zu lenken. Wichtig waren mir aber die typischen Drehungen der Blätter, die das Bild lebendiger erscheinen lassen.
Was nun noch bleibt, wäre die Darstellung der reifen Nüsse in verschiedenen Ansichten. Das überlege ich mir noch. Fürs erste ist es genug mit den Walnüssen. Ich freue mich jedoch auf den Frühling. Dann geht es mit der Studie über die Blattknospen und Blüten weiter…