Neustart – oder: ich bin wieder da!

12. November 2017

Hortus Bulborum 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Hortus Bulborum 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Nun ist es fast ein Jahr her, dass ich hier einen Beitrag veröffentlicht habe. Das hatte seine Gründe. Ich brauchte diese Auszeit, um meine Prioritäten neu zu setzen, Abstand zu gewinnen und um einfach mal etwas anderes zu machen. Es ist nicht so, dass ich nicht weiterhin künstlerisch tätig war oder keine Kurse mehr gegeben habe, jedoch waren meine wirklichen Schwerpunkte in 2016/2017 andere als die bekannten.

Ich war viel unterwegs, habe tolle Menschen kennen gelernt und ihnen mehr Zeit gewidmet, ein neues Hobby gefunden/ ausgiebig betrieben und meine beiden anderen Projekte „Reise Leise“ und „Orte mit Geschichte – Lost Places“  (vorerst nur auf einer Facebook-Seite) vorangebracht. Es gab auch persönliche und berufliche Tiefpunkte, die ich verarbeiten musste – auch das hat gedauert.

Im Folgenden ein kurzer Abriss der letzten 12 Monate, bevor ich einen Ausblick für 2018 gebe:

Jahresende 2016

Wie in jedem Jahr ist mein Jahresendspurt anstrengend und kräftezehrend. Nach den beiden, sehr kurzfristig angesetzten, Fernsehauftritten ging es weiter mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt der Späth’schen Baumschulen, der dieses Mal über alle vier Adventswochenenden stattfand. Ich war bei den ersten beiden Veranstaltungen dabei. Bilder sortieren, Postkarten nachbestellen, Auswahl treffen, Aufhängungssysteme überprüfen u.v.m. – das ist zu jedem Markt ein aufwändiges Unterfangen, ist aber die Mühe Wert.

Weihnachten bei Späth's 2016

Weihnachten bei Späth’s 2016

 

Abenteuerlich dann wieder das Verstauen aller Utensilien und Werke in meinen beengten Räumlichkeiten. Ist das geschafft, kann Weihnachten kommen und damit dann auch die Stunden mit der Familie – insbesondere den Kindern und Enkeln.

Wer mich kennt, weiß, dass danach dann meine ganz persönliche Auszeit folgt, die mich schon seit mehreren Jahren immer wieder nach Flandern führt. Hier kann ich zur Ruhe kommen, abschalten, nachdenken, aber auch gute Freunde treffen. Auch hier gestaltete sich einiges anders als gewohnt, so dass ich mehrfach umdisponieren musste. Das hat mich ein wenig aus dem Rhythmus geworfen, gehörte in diesem Jahr aber irgendwie dazu. Für 2017/18 wird es dann wieder anders sein.

Start 2017

Die Zeit zwischen den Feiertagen und zu Beginn 2017 habe ich, bis auf eine Ausnahme, ohne Farbe und Pinsel verbracht. Das wird irgendwie nie etwas und warum auch? Ich habe Urlaub. Ich habe mir, mal wieder,  das stille Flandern angeschaut und viel fotografiert. Ich war nun schon viele Male dort, aber es gibt immer noch Ecken und Flecken, die für mich neu sind und zu entdecken lohnen. Das war dann eher etwas Stoff für meinen Reiseblog „Reise Leise“. Tradition ist für mich inzwischen auch das Muscheln essen am Neujahrstag, gemütlich in einem flämischen Restaurant oder bei Freunden – dieses mal in der Altstadt von Brügge.

Nieuwpoort, 2016 (c) Cordula Kerlikowski

Nieuwpoort, 2016 (c) Cordula Kerlikowski

Oostende, Januar 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Oostende, Januar 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Middelkerke Januar 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Middelkerke Januar 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Delikatesse zum Neuen Jahr (c) Cordula Kerlikowski

Delikatesse zum Neuen Jahr (c) Cordula Kerlikowski

Letzten Endes war auch noch Zeit, um auf der Rückfahrt für einen Tag in Antwerpen Station zu machen. Eine lebendige, pulsierende Stadt – viel weniger „museal“ als Brügge oder Gent. Ich bin gern dort. Zum Jahresanfang besuchte ich das  MAS („Museum aan de Stroom“), das umfassende Sammlungen zu verschiedenen Themen beherbergt und darüber hinaus eine schöne Aussicht über die Stadt bietet, die Altstadt und das Schelde-Ufer mit der Stadtburg „Het Steen“:

MAS, Januar 2017, (c) Cordula Kerlikowski

MAS, Januar 2017, (c) Cordula Kerlikowski

"Het Steen", Januar 2017, (c) Cordula Kerlikowski

„Het Steen“, Januar 2017, (c) Cordula Kerlikowski

Nach fast 2 Wochen in Belgien musste ich wohl oder übel zurück in die Realität und in meinen Alltag und da warteten schon fast die ersten Tulpen auf mich.

Frühjahr 2017 – Tulpenzeit !

Die Vorbereitungen auf die neue Malsaison beginnen für mich schon im Februar und sind sehr intensiv. Auch ich muss mich „warmmalen“ nach einer Zeit des Abstands von Aquarell und Blumen. Um für das Malen vor Ort in den Niederlanden gerüstet zu sein, hole ich mir die ersten schönen Tulpen von meiner Blumenhändlerin, die stets versucht, mir einige der herrlichen Französischen Tulpen zu beschaffen. Und dann geht es los – und glauben Sie mir, die ersten Bilder des Jahres sind auch für mich mühsam. Aber diese Übungen sind wichtig, damit wieder alle Routinen sitzen und ich vor Ort nicht mehr zu viel Zeit verliere. Auch die Kurse beginnen wieder. Die Zeit bis zur Blühsaison meiner Lieblingsblumen vergeht schnell!

"Avignon Parrot"

„Avignon Parrot“ (c) Cordula Kerlikowski

"Avignon Parrot" I (c) Cordula Kerlikowski

„Avignon Parrot“ I (c) Cordula Kerlikowski

2017 war ich nicht im Keukenhof, sondern im Hortus Bulborum In der Nähe von Limmen und Alkmaar. Hier widmen sich Tulpenfreunde auf freiwilliger Basis der Bewahrung alter Tulpensorten, so dass man hier die älteste Sorte aus 1595 („Duc van Tol“) genauso sehen kann wie Tulpen aus der Zeit der Flämischen Stillebenmaler oder der neueren Vergangenheit. Die einzelnen Flächen sind nicht sehr groß, so dass das gesamte Areal gut zu erlaufen ist. Hier sagt man: „Touristen fahren zum Keukenhof, Tulpen-Liebhaber zum Hortus Bulborum“. Und ja, da ist was dran!

Im Hortus Bulborum hatte ich die Möglichkeit, frei von Touristenströmen in meinem Rücken zu malen und zu fotografieren. Das war wesentlich entspannter, auch wenn das Wetter 2017 nicht so richtig mit meinen Plänen konform ging. Hier entstanden einige schöne Bilder.

"Exotic Emperor" (c) Cordula Kerlikowski

„Exotic Emperor“ (c) Cordula Kerlikowski

"Green Wave" (c) Cordula Kerlikowski

„Green Wave“ (c) Cordula Kerlikowski

Wenn man schon in der Gegend ist, lohnt sich auch ein Ausflug in die nähere Umgebung von Limmen und Burgerbrug. Dort finden sich die herrlichen Tulpenfelder, die Ende April/Anfang Mai in voller Blüte stehen. das sollte man sich unbedingt auch anschauen!

Hier habe ich auch zwei tolle Frauen und Künstlerinnen kennen gelernt. Ich freue mich schon sehr auf die Abende mit Bette und Frederique und die Gespräche mit ihnen im nächsten Jahr!

Hortus Bulborum 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Hortus Bulborum 2017 (c) Cordula Kerlikowski

Tulpenfelder in Burgerbrug

Tulpenfelder in Burgerbrug (c) Cordula Kerlikowski

Dieser Aufenthalt und die Vorbereitung auf die Teilnahme am Frühlingsmarkt der Späth’schen Baumschule hat mich in diesem Jahr besonders erschöpft. Irgendwie war die Luft raus und ich habe sehr lange gar nicht gemalt.

Natürlich habe ich weiter Kurse gegeben, Vorführungen gemacht und auch sonst war ich weiterhin sehr aktiv – nur eben nicht mit eigenen Bildern. Vielleicht eine gewisse Müdigkeit, Sinneskrise oder was auch immer. Malblockade ! Kommt vor und da nichts zu erzwingen ist, habe ich mich anderen Dingen gewidmet, die ich doch beinahe spannender fand als die Malerei.

Sommerzeit – Reisezeit

Ja, DAS ist eine meiner größten Leidenschaften und in diesem Jahr habe ich sie voll ausgelebt! Nachdem ich mit meinem Sohn eine kleine Flandern-Rundfahrt gemacht hatte, folgte im Juni eine schon lange überfällige Ostsee-Rundereise an die Stätten meiner Kindheit und ein Abstecher nach Polen.

Da war die Kamera natürlich immer mit dabei und gerade auf dem Darß fand ich traumhafte Motive für Aquarelle oder Acrylbilder, die natürlich immer noch darauf warten, umgesetzt zu werden. Weiter folgte dann ein Kurztrip mit meiner Tochter nach Amsterdam und mit einer Freundin nach Venedig.

Brügge 2017 (c) Cordula Kerlikowski/Reise Leise

Brügge 2017 (c) Cordula Kerlikowski/Reise Leise

Darß - Weststrand 2017

Darß – Weststrand 2017

Venedig am Abend (c) Cordula Kerlikowski/Reise Leise

Venedig am Abend (c) Cordula Kerlikowski/Reise Leise

Meine Reiseberichte dazu könne Sie auf meinem Blog  „Reise Leise“ nachlesen.

Ein neues Hobby!

Ok, besser gesagt, nach langer Zeit mein erstes richtiges Hobby, das für meinen Alltag überhaupt keinen Sinn macht, mich aber sehr entspannt und beschäftigt.  Fotografiert habe ich schon immer gerne – nun hat es mich aber mit dem Thema „Lost Places – Verlorene/verlassene Orte“ so richtig erwischt. Nachdem ich im Juni die erste Location besucht habe, ist das nun ein echtes Dauerthema für mich – auch mit neuen Freunden und Gleichgesinnten. Etwas völlig Neues für mich, die ich ja meistens alleine unterwegs bin.

Dass die Ortsangaben fehlen, ist beabsichtigt. Auch Sprayer und Vandalen suchen leider solche Plätze gerne auf, um dann dort zu wüten. Das ist nicht in unserem Sinne…

Hier einige Impressionen:

Juni 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Juni 2017 (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

August 2017 Juni 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

August 2017  (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

August 2017 Juni 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

August 2017  (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

September 2017 Sep 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

September 2017 (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Juni 2016 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichtec) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Juni 2016 (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Oktober 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Oktober 2017 (c) Cordula Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Herbstliches

Natürlich bin ich nicht völlig abgeschweift und nun, im Herbst geht es auch weiter mit Kursen und botanischen Aquarellen. Der Herbstmarkt in den Späth’schen Baumschulen hat schon stattgefunden und nun ist Kürbiszeit! Dieses Gemüse ist nach den Tulpen mein zweitliebstes Thema . Dementsprechend habe ich schon einige gemalt, einige Objekte warten noch geduldig auf die Umsetzung. Ein Knoblauch ist aber auch schon dabei. Sage niemand, dass es keine Motive gibt!

Oktober 2017 (c) Cordulsa Kerlikowski/Orte mit Geschichte

Zierkürbisse (c) Cordula Kerlikowski

Zierkürbis (c) Cordula Kerlikowski

Zierkürbis (c) Cordula Kerlikowski

Knoblauch I (c) Cordula Kerlikowski

Knoblauch I (c) Cordula Kerlikowski

Knoblauch II (c) Cordula Kerlikowski

Knoblauch II (c) Cordula Kerlikowski

Da kommt noch einiges mehr und wird dann auf dem Weihnachtsmarkt der Späth’schen Baumschulen zu sehen und zu erwerben sein (1. und 2. Advents-Wochenende). Bis dahin habe ich noch einiges zu malen, und ein letztes LP (=Lost Place) steht auch noch auf dem Programm.

Ausblick auf das Jahresende

Wichtigstes vorweihnachtliches Ereignis ist  der Weihnachtsmarkt in der Baumschule. Ich werde mich bemühen, Bis dahin noch neue Postkarten und vielleicht sogar einen Kalender in Auftrag zu geben, aber ob ich das noch schaffe, muss ich sehen. Danach geht es in die Weihnachtspause und am 26.12. dann wieder nach… naja, Sie wissen es schon… Im Januar melde ich mich dann zurück und wahrscheinlich gibt es dann wieder viel Neues zu berichten. ich werde auch mit neuen Reise-Vorbereitungen beschäftigt sein. 2018 erfülle ich mir einen lang gehegten Traum und werde in Island auf einen 3-wöchtigen „Roadtrip“ gehen, mit Zelt und Jeep und Kamera. Eine Auszeit, wie es sie abenteuerlicher und einsamer wohl kaum geben kann, jedenfalls für mich.

Aber ich hoffe, bis dahin ist hier wieder regelmäßiger von mir zu lesen.

 

In diesem Sinne alles Gute !

4 Antworten to “Neustart – oder: ich bin wieder da!”


  1. Liebe Cordula,

    willkommen zurück! Diesen Beitrag habe ich nun gerade mit großem Interesse gelesen. Brügge ist ein lang ersehntes Reiseziel von mir und von den Lost Places bin ich sowieso total begeistert, historische Orte sind stets von einer ganz besonderen Atmosphäre erfüllt.
    Besuche nun gleich auch noch Deinen Reise-Blog, bin gespannt…

    Herzliche Grüße
    von Constanze


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